Berlin (epd). Die UNO-Flüchtlingshilfe in Deutschland warnt davor, angesichts des Krieges in der Ukraine andere Krisengebiete aus dem Blick zu verlieren. „Die Zahl der Menschen auf der Flucht hat in diesem Jahr die traurige Marke von 100 Millionen weltweit überschritten“, sagte der Nationale Direktor der Hilfsorganisation, Peter Ruhenstroth-Bauer, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag). Besonders problematisch sei die Lage in Ländern wie dem Tschad, dem Südsudan und Uganda, über die im Gegensatz zur Ukraine nur wenig berichtet wird. Am Horn von Afrika herrsche aktuell die schlimmste Dürreperiode seit mehr als 40 Jahren
„Die Zahl der Menschen auf der Flucht hat in diesem Jahr die traurige Marke von 100 Millionen weltweit überschritten“, sagte Ruhenstroth-Bauer und mahnte gleiche Rechte für alle an. „Allen Menschen, die auf der Flucht vor Gewalt und Vertreibung sind, müssen wir Schutz gewähren. Alle haben die gleichen Rechte, die unter anderem von der Genfer Flüchtlingskonvention garantiert sind.“
Zwar werde die aktuelle Debatte über Flucht und Asyl von den schrecklichen Ereignissen in der Ukraine bestimmt. „Millionen Kinder, Frauen und Männer aus diesem Land brauchen dringend unsere ganze Solidarität“, sagte er. Diese Unterstützung stehe aber „gleichermaßen allen geflüchteten Menschen zu, egal, woher sie kommen“.