Interreligiöses G20-Forum: Klimakrise verschärft Fluchtursachen

Interreligiöses G20-Forum: Klimakrise verschärft Fluchtursachen

Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat vor einer Zunahme von Migration durch die Klimakrise gewarnt. Umweltflüchtlinge hätten die Klimakatastrophe nicht verursacht, seien aber von dieser am meisten betroffen, sagte der Ökumenische Patriarch Bartholomäus nach Angaben des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) auf einer am Dienstag beendeten Tagung des interreligiösen G20-Forum in Abu Dhabi.

Migranten müssten von Orten fliehen, an denen die Folgen des Klimawandels am stärksten zu spüren seien, fügte der Ökumenische Patriarch hinzu. Krieg, bewaffnete Konflikte, Armut, Umweltzerstörung und Klimawandel würden viele Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Dabei wollten die meisten Menschen in dem Land leben, in dem ihre Familien seit Generationen leben.

Bartholomäus ist nach Papst Franziskus einer der bekanntesten Religionsführer. Er tritt seit Jahrzehnten für mehr Klimaschutz und mehr soziale Gerechtigkeit auf dem Globus ein. Seit 1991 ist er Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel mit Sitz in Istanbul. Er gilt als geistliches Ehrenoberhaupt der orthodoxen Weltkirche.

Die „G20 Interfaith Forum Association“ wurde 2014 ins Leben gerufen. Das Forum ist laut ÖRK inzwischen ein Zusammenschluss von religiösen Führungspersönlichkeiten sowie von Experten aus Entwicklungsorganisationen und Wissenschaftlern.

Der 1948 gegründete Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) mit Sitz in Genf vereint 352 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen, die nach eigenen Angaben mehr als 580 Millionen Christen in über 120 Ländern vertreten. Die römisch-katholische Kirche ist kein Mitglied, arbeitet aber mit dem Weltkirchenrat zusammen.