Wiesbaden (epd). Bund, Länder und Gemeinden haben im Corona-Jahr 2020 zusammen 14,5 Milliarden Euro für Kultur ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, waren das fast 16 Prozent oder 2,0 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Grund für den starken Ausgaben-Anstieg seien vor allem die Corona-Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern gewesen, hieß es. Mit diesem Sondereffekt waren die Kulturausgaben um 55 Prozent höher als im Jahr 2010.
Je Einwohnerin und Einwohner wendeten Bund, Länder und Gemeinden im Jahr 2020 damit insgesamt 175 Euro für Kultur auf. Die öffentlichen Kulturausgaben machten einen Anteil von 0,43 Prozent am Bruttoinlandsprodukt aus. Zu diesen Ergebnissen kommen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder im Kulturfinanzbericht 2022.
Die Kommunen trugen 2020 mit 5,7 Milliarden Euro (39 Prozent) wie in den Vorjahren den größten Teil der öffentlichen Kulturausgaben. Die Länder finanzierten den Kulturbereich mit 5,6 Milliarden Euro (39 Prozent) und der Bund mit 3,2 Milliarden Euro (22 Prozent). Dabei stiegen die Ausgaben des Bundes gegenüber 2019 um 53 Prozent und damit deutlich stärker als die Ausgaben der Länder und der Gemeinden.
Über alle Körperschaften hinweg entfiel mit 31 Prozent der größte Anteil der öffentlichen Kulturausgaben im Jahr 2020 auf den Bereich Theater und Musik, gefolgt vom Bereich Sonstige Kulturpflege (22 Prozent) und Museen, Sammlungen, Ausstellungen (19 Prozent). Das restliche Drittel (28 Prozent) der Ausgaben verteilte sich auf Bibliotheken, Kulturelle Angelegenheiten im Ausland, öffentliche Kunsthochschulen, Denkmalschutz und -pflege, sowie Verwaltung für kulturelle Angelegenheiten.