Wuppertal (epd). Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, hat die Bergische Synagoge als zentralen Ort der jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal gewürdigt. „Eine Synagoge ist mehr als nur ein Gotteshaus“, sagte Lehrer am Sonntag beim Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Synagoge in Wuppertal. Sie sei das „Nervenzentrum“ der Gemeinde, in dem alles zusammenläuft, sagte der Vizepräsident laut Redetext. „Sie ist auch das Aushängeschild nach außen. Sie sagt: Schaut her, hier findet Leben statt, jüdisches Leben.“
Lehrer erinnerte an die feierliche Eröffnung der Bergischen Synagoge 2002, zu der neben dem damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau auch der israelische Staatspräsident Mosche Katzav gekommen war. Besorgt äußerte sich Lehrer angesichts antisemitischer Straftaten wie der Anschläge in Halle, Hagen, Essen und Bochum. „Aber auch solche Geschehnisse rund um die Reichsbürger tragen dazu bei, unsere Gemeindemitglieder zu verunsichern.“
Die 2002 eingeweihte Bergische Synagoge steht neben der Gemarker Kirche in Wuppertal-Barmen. An den Baukosten von rund 4,6 Millionen Euro hatten sich damals das Land NRW sowie die Stadt Wuppertal und weitere Kommunen im bergischen Land beteiligt. Der Neubau war auch durch die Unterstützung der Evangelischen Kirche im Rheinland möglich geworden. Sie hatte der Jüdischen Kultusgemeinde das Grundstück geschenkt.