Genf (epd). Mehr als 80.000 Menschen sind laut dem Hilfswerk UNHCR vor der verheerenden Dürre und anhaltender Gewalt aus Somalia nach Kenia geflüchtet. Die Kinder, Frauen und Männer seien in den vergangenen zwei Jahren in den kenianischen Dadaab-Flüchtlingslagern untergekommen, sagte UNHCR-Sprecher Boris Cheshirkov am Dienstag in Genf.
Allein seit Ende September hätten rund 24.000 Somalier die Camps erreicht. Der Platz in den Lagern werde immer knapper. Viele Flüchtlinge müssten in Behelfsunterkünften leben, wo sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen entweder völlig unzureichend oder gar nicht vorhanden seien.
Ein Cholera-Ausbruch in den Lagern verschärfe die humanitäre Lage. Seit Ende Oktober seien über 350 Cholerafälle festgestellt worden, hauptsächlich bei Kindern. Die Trockenheit in Somalia und in anderen Ländern rund um das Horn Afrika ist laut UNHCR die schlimmste seit Jahrzehnten. Zudem wird Somalia immer wieder von Kämpfen und Anschlägen erschüttert.
In Kenia, dem Aufnahmeland der somalischen Flüchtlinge, seien 4,5 Millionen Menschen, vor allem im Norden und Osten des Landes, von der Dürre betroffen. Familien kämpften mit dem Nahrungsmittel- und Wassermangel, der sich in den kommenden Monaten noch verschlimmern könnte.