UNHCR beklagt Todesopfer unter geflüchteten Rohingya auf hoher See

UNHCR beklagt Todesopfer unter geflüchteten Rohingya auf hoher See

Genf (epd). Das Hilfswerk UNHCR hat die vielen Opfer unter geflüchteten Rohingya-Flüchtlingen auf hoher See in Südostasien beklagt. In diesem Jahr seien im Andaman-Meer bereits 119 Rohingya als tot oder vermisst gemeldet worden, sagte die UNHCR-Sprecherin Shabia Mantoo am Freitag in Genf.

Rund 1.920 Rohingya hätten in diesem Jahr aus Myanmar und Bangladesch kommend die gefährliche Fahrt über das Andaman-Meer gewagt. Ihre Ziele seien Indonesien, Malaysia, Thailand und andere Länder. Im Jahr 2021 hätten nur 287 Rohingya die Überfahrt riskiert.

Die jüngsten Ankünfte seien vor zwei Wochen in Indien verzeichnet worden, als mehr als 200 Menschen auf zwei Booten in Nord-Aceh angekommen seien. Das UNHCR begrüßte die Bemühungen der indonesischen Behörden, die Flüchtlinge sicher an Land zu bringen und aufzunehmen. Das Andaman-Meer ist ein Randmeer des Indischen Ozeans.

Die muslimische Minderheit der Rohingya werden seit Jahrzehnten in dem buddhistisch geprägten Myanmar drangsaliert und verfolgt. Vor mehr als fünf Jahren vertrieb das Militär des Landes in einer blutigen Kampagne mehr als 740.000 Rohingya nach Bangladesch, wo bereits Hunderttausende Rohingya unter erbärmlichen Umständen lebten.