Frankfurt a.M. (epd). Josef Schuster bleibt für weitere vier Jahre Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der 68-jährige Mediziner wurde am Sonntag vom Präsidium des Zentralrats in Frankfurt am Main einstimmig im Amt bestätigt, wie die jüdische Dachorganisation mitteilte. Der Würzburger steht seit 2014 an der Spitze des Zentralrats und beginnt seine dritte Amtszeit.
Schuster wurde im israelischen Haifa geboren. Seine Familie hat jahrhundertealte Wurzeln in Unterfranken. Sein Vater David stammt aus Bad Brückenau. 1938 zwangen die Nationalsozialisten die Familie dazu, Deutschland zu verlassen, 1956 kehrten sie zurück nach Würzburg. In den 60er Jahren war David Schuster treibende Kraft für den Neubau der 1970 eingeweihten Würzburger Synagoge.
Josef Schuster sieht eine wichtige Aufgabe an der Spitze des Zentralrates darin, jüdisches Leben in Deutschland zu fördern und sichtbarer zu machen. Entschieden wendet er sich gegen jede Art von Antisemitismus, sei es in Form tätlicher Angriffe wie beim Synagogenanschlag in Halle 2019 oder in künstlerischer Darstellungen wie bei der Kasseler Kunstausstellung documenta in diesem Sommer.