Bielefeld (epd). Die Evangelische Kirche von Westfalen hat verbindliche Schritte zu einer weitgehenden Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 beschlossen. Die viertgrößte deutsche Landeskirche mit ihren 454 Gemeinden will die Treibhausemissionen bis dahin um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 verringern. Nach einem am Samstag von der digital tagenden Landessynode beschlossenen Gesetz sollen die verbleibenden Emissionen in Höhe von zehn Prozent ab 2035 vollständig kompensiert werden. Bis 2045 sollen auch diese Treibhausgasemissionen schrittweise auf null sinken.
Finanziert werden die Klimaschutzmaßnahmen über eine Pauschale von mindestens vier Prozent der Kirchensteuerzuweisungen an die Kirchenkreise und an die Landeskirche. Mit den Investitionen für den Klimaschutz sollen unter anderem Gebäudestrategien und energetische Sanierungen in den Kirchenkreisen und Gemeinden sowie auf landeskirchlicher Ebene unterstützt werden. Über die konkrete Verwendung der Klimaschutzpauschale entscheiden die Kreissynoden, der Verbandsvorstand oder die Kirchenleitung der Landeskirche.
Zur Umsetzung des Klimaschutzgesetzes sind alle Gemeinden, Kirchenkreise und kirchliche Verbände dazu verpflichtet, Daten über ihre Gebäude sowie den Verbrauch von Heizenergie- und Stromverbrauch zu erheben. Ein Erfassungs- und Auswertungssystem dazu soll von einem landeskirchlichen Klimabüro zur Verfügung gestellt werden. Zu den erhobenen Daten zur Treibhausemission gehören die verbrauchten Rohstoffe für Gebäude sowie Dienstfahrten.