Bielefeld (epd). Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Kirchen gebeten, bei der Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine und anderen Ländern zu helfen. „Aufgrund der aktuell recht angespannten Situation insbesondere in den Kommunen möchte ich hier um Ihre Unterstützung für die Schaffung weiterer Wohn- und Schlafräume für geflüchtete Menschen bitten“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Flucht und Integration, Lorenz Bahr, am Samstag in einem Grußwort vor der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen. „Sowohl das Land als auch die Kommunen suchen händeringend nach weiteren Aufnahmekapazitäten.“
In den vergangenen Monaten seien überdurchschnittlich viele Geflüchtete nach Deutschland und nach Nordrhein-Westfalen gekommen, sagte der Staatssekretär vor dem per Videokonferenz tagenden Kirchenparlament. Allein im Oktober kamen nach seinen Angaben mehr als 2.600 ukrainische Schutzsuchende sowie mehr als 5.000 Asylsuchende aus anderen Ländern in die Landeserstaufnahmeeinrichtung in Bochum. Neben Menschen aus der Ukraine kämen zunehmend Asylsuchende etwa aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak nach NRW. „Niemand flüchtet ohne Grund“, betonte Bahr.
In nächster Zeit sei nicht mit einer Entspannung der Situation zu rechnen, „deshalb hilft jede kleine Unterstützung vor Ort“, sagte der Grünen-Politiker. „Wir wären Ihnen für Ihre zusätzliche Hilfe sehr dankbar.“ Westfälische Kirchengemeinden, die geeignete Räumlichkeiten für die kurzfristige Unterbringung geflüchteter Menschen haben, sollten sich über die Diakonie oder ihren Kirchenkreis an ihre Stadt oder Gemeinde vor Ort wenden.