Festgefahrene Verhandlungen beim Weltklimagipfel

Festgefahrene Verhandlungen beim Weltklimagipfel

Scharm el Scheich (epd). Bei der Weltklimakonferenz in Ägypten hat sich am Samstagvormittag noch keine Einigung in zentralen Streitpunkten abgezeichnet. „Wir werden keinen Vorschlägen zustimmen, die das 1,5-Grad-Ziel zurückdrehen“, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Scharm el Scheich. Auf dem Tisch lägen Textvorschläge, die andeuteten, dass die Weltgemeinschaft in den kommenden zehn Jahren ihre Ambitionen beim Klimaschutz nicht steigern müsse. „Dann würde das 1,5-Grad-Ziel hier auf dieser Konferenz sterben.“

Der EU-Klimakomissar Frans Timmermans erklärte: „Lieber treffen wir keine Entscheidung als eine schlechte Entscheidung.“ Ein positives Ergebnis der Konferenz sei immer noch möglich. Aber einige Punkte, die in den vergangenen Stunden in Scharm el Scheich diskutiert worden seien, würden einen Rückschritt bedeuten.

Offiziell sollte der Gipfel bereits am Freitag zu Ende gehen. Neben zusätzlichen Anstrengung bei der CO2-Minderung ist die Frage des Umgangs mit klimabedingten Schäden und Verlusten strittig. Die ägyptische Konferenzpräsidentschaft will eine Einigung im Lauf des Samstags erzielen.

Bei der Klimakonferenz beraten Delegierte aus fast 200 Ländern seit zwei Wochen über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Es setzt das Ziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.