Berlin (epd). Die Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin, Anne Gidion, hat angesichts der Energiekrise zu einem engeren Zusammenrücken im Winter geraten. „Autokraten und Energie-Entzieher fürchten genau das: den Zusammenhalt einer Gesellschaft, Netzwerke der Wärme“, sagte Gidion am Mittwoch in einem Gottesdienst zum Buß- und Bettag im Berliner Dom.
„Vielleicht könnte unsere Gesellschaft es schaffen, mitten in der Energiekrise und nicht beendeter Pandemie real etwas zu verändern“, sagte die Theologin und verwies auf die Bekämpfung von Einsamkeit und die Notwendigkeit gegenseitiger Wahrnehmung. Gidion empfahl, angesichts der Herausforderungen „warmschnäuzig“ zu werden, während der Ton auch in der Politik „härter und kälter“ werde.
„Laden Sie andere zu sich ein. Rücken Sie zusammen“, sagte die Theologin. Sie verwies auf die Aktion „Wärmewinter“, in deren Rahmen evangelische Gemeinden und diakonische Einrichtungen aufgerufen wurden, Angebote für die von hohen Energiepreisen besonders betroffenen Menschen zu machen.
Gidion ist seit dem 1. Oktober Vertreterin der EKD gegenüber Regierung und Parlament in Berlin. Ihr Vorgänger Martin Dutzmann hatte den „Politischen Buß- und Bettag“ im Berliner Dom etabliert.