Prozess wegen Brandanschlag von Saarlouis gestartet

Prozess wegen Brandanschlag von Saarlouis gestartet

Koblenz (epd). Mehr als 30 Jahre nach dem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Saarlouis mit einem Toten hat am Mittwoch der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Vor dem Koblenzer Oberlandesgericht muss sich der 51-jährige Peter S. verantworten. Die Generalbundesanwaltschaft wirft ihm vor, in der Tatnacht vom 18. auf den 19. September 1991 mit einem Kanister Benzin das Wohnheim für Asylbewerber aufgesucht zu haben, um dann aus rassistischer Gesinnung einen Brand zu legen.

Bei dem Anschlag kam der damals 27-jährige Ghanaer Samuel Kofi Yeboah ums Leben. Zwei weitere Menschen retteten sich durch Sprünge aus dem Fenster und erlitten Knochenbrüche. Den übrigen 18 Bewohnern gelang es, sich unverletzt in Sicherheit zu bringen. Dem Angeklagten werden Mord, versuchter Mord in 20 Fällen und Brandstiftung mit Todesfolge vorgeworfen.

Die bei der Justiz im Saarland geführten Ermittlungen waren damals eingestellt worden, nachdem ein Täter nicht ermittelt werden konnte. Vor rund zwei Jahren hatte die Bundesanwaltschaft wegen neuer Erkenntnisse den Fall übernommen. Fortsetzungstermine für den Prozess sind zurzeit bis Mitte Februar geplant, wie eine Gerichtssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte.