Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper, Daniel Barenboim, zum 80. Geburtstag am Dienstag (15. November) als großartigen Dirigenten und Pianisten gewürdigt. Der in Argentinien und Israel aufgewachsene Barenboim lebe und verkörpere die völkerverbindende Kraft der Musik, erklärte Steinmeier am Montag in Berlin. Er dankte zugleich „für viele unvergesslich schöne Momente, die Sie uns mit der Staatskapelle Berlin geschenkt haben“, deren Chefdirigent auf Lebenszeit Barenboim ist.
„Mit Ihrem Wirken zeigen Sie, dass kulturelle Werte bedeutend und unverzichtbar sind, wenn man eine gerechte, friedliche und tolerante Gesellschaft erstrebt“, unterstrich der Bundespräsident. Dabei verwies er unter anderem auf das von Barenboim und dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said (1935-2003) gegründete „West-Eastern Divan Orchestra“ mit jungen Musikern aus Israel und verschiedenen arabischen Staaten. Der weltbekannte Musiker zeige damit, „dass Kunst ein Weg ist, der zu Frieden führen kann“.
Barenboim wurde 1942 in Buenos Aires als Sohn russisch-jüdischer Migranten geboren und wuchs von 1952 an in Israel auf. Sein erstes öffentliches Konzert spielte der Pianist mit sieben Jahren in Buenos Aires. Barenboim ist seit 1992 Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden und Chefdirigent der Staatskapelle Berlin. Bis vor wenigen Monaten war er regelmäßig in berühmten Konzertsälen der Welt zu Gast. Anfang Oktober gab er bekannt, dass er wegen einer schweren Krankheit vorerst nicht auftreten könne.