Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die eskalierenden Gewalttaten gegen Zivilisten in Somalia verurteilt. In diesem Jahr seien bei Attacken bereits 613 Zivilisten getötet und weitere 948 verletzt worden, erklärte Türk am Montag in Genf. Das sei schon jetzt die höchste Zahl ziviler Opfer in Somalia seit 2017 und ein Anstieg von 30 Prozent gegenüber 2021.
Mindestens 94 Prozent der Gewalttaten seien der islamistischen Terrorgruppe Al-Schabaab zuzurechnen, fügte der UN-Hochkommissar hinzu. Doch auch staatliche Sicherheitskräfte, Clan-Milizen und nicht identifizierte Akteure seien für Gewalt gegen Zivilisten verantwortlich. Türk rief die Regierung Somalias dazu auf, in Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft die Zivilisten besser zu schützen.
Somalia ist eines der ärmsten Länder der Welt. Neben der jahrzehntelang andauernden Gewalt leiden die Menschen unter Hunger, Epidemien und Perspektivlosigkeit. Eine anhaltende Dürre verschlimmert die humanitäre Lage immer weiter.