Limburg (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat vor dem Besuch der Bischöfe im Vatikan angekündigt, alle „Krisenthemen“ wie den Synodalen Weg, Fragen der Sexualmoral, Geschlechtergerechtigkeit oder Ökumene „offen und ehrlich“ anzusprechen. Es gebe klar erkennbaren Gesprächsbedarf, „gerade über das, was wir als Weg der Umkehr und Erneuerung für die Kirche in unserem Land im Synodalen Weg zusammen mit vielen machen“, erklärte der Limburger Bischof am Samstag.
Die aktuelle Situation der katholischen Kirche sei „herausfordernd“, führte Bätzing aus. „Es trifft mich persönlich sehr, dass so viele Menschen aus der Kirche austreten.“ Sie gäben damit ein Votum ab und zeigten, dass sie nicht mehr damit einverstanden seien, wie sich Kirche darstelle. Gleichwohl gebe es gute Gründe, Kirchenmitglied zu bleiben, etwa das große Engagement der Ehrenamtlichen und das Wirken der Caritas.
Vom 14. bis 18. November halten sich die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz zum sogenannten Ad-limina-Besuch in Rom auf. Zuletzt hatte es ein Zerwürfnis zwischen der Bischofskonferenz und Teilen der Kurie gegeben, nachdem der vatikanische Ökumene-Minister, Kardinal Kurt Koch, in einem Interview Parallelen zwischen dem theologischen Vorgehen des deutschen Reformprozesses Synodaler Weg und der Kirche im Nationalsozialismus gezogen hatte.