Dresden (epd). Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz vermisst in der Klimaschutzdebatte eine klare Stimme der Kirchen. Derzeit fehle ihm bei diesem Thema die „theologische Durchdringung“, sagte Bilz am Samstag auf der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens in Dresden. Es brauche „Möglichkeiten und Handlungen, die klarmachen, dass diese Welt von Gott geschaffen ist“.
„Wir können es nicht einfach laufen lassen“, sagte Bilz. Er habe „Sympathie für kreative Klimaaktivisten“. „Ich verstehe den Schmerz der jungen Generation, die sagen: Wir halten das nicht aus“, sagte der Bischof. Sie würden auch die Kirche bitten, sich zu solidarisieren.
In seinem Bericht vor der Synode rief Bilz auch dazu auf, zum Krieg in der Ukraine „als Kirche weniger Stellungnahmen abzugeben, welche militärischen Maßnahmen jetzt dran sind“. Es brauche vielmehr Trost und praktische Hilfe. Kirche werde zudem dafür gebraucht, „Verbindungen zu schaffen und zu halten“. Es werde „sehr wohl und zu Recht“ von der Kirche erwartet, „die Hoffnung auf Frieden aufrechtzuerhalten“.
Zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gehörten Ende 2021 rund 628.000 Menschen. Laut Bilz verlor sie bis Ende Oktober 2022 rund 8.000 Mitglieder. Zuvor seien es in einem gesamten Jahr zwischen 5.000 und 7.000 Austritte gewesen.