Mannheim, Worms (epd). Die Regisseurin Pinar Karabulut soll im kommenden Jahr die Wormser Nibelungenfestspiele inszenieren. Geplant sei die Uraufführung des Stücks „Brynhild“ der Dramatikerin Maria Milisavljevic, gab die Festspielleitung am Dienstagabend in Mannheim bekannt. Für die kommende Saison seien „zwei der profiliertesten Theatermacherinnen ihrer Generation“ gewonnen worden, erklärte Intendant Nico Hofmann. In dem Stück werde im Nibelungenlied lückenhafte Beziehung zwischen der nordischen Königin Brünhild (Brynhild) und dem Drachentöter Siegfried (Sigurd) als Liebesgeschichte, Tragödie und Krimi neu erzählt.
„Worms ist der Ort, an dem sich Realität und Magie vermischen. Sich hier mit dem größten Epos beschäftigen zu dürfen, freut mich sehr“, erklärte die Regisseurin. Karabulut gehört seit der Spielzeit 2020/2021 zum künstlerischen Leitungsteam der Münchner Kammerspiele. Sie inszeniert unter anderem auch am Theater Basel, dem Schauspiel Köln und der Deutschen Oper Berlin. Die Dramatikerin Milisvljevic erhielt für ihr Debütstück „Brandung“ von 2013 den Kleist-Förderpreis für junge Dramatik. Ihre Stücke waren unter anderem am Residenztheater München, dem Staatstheater Stuttgart und dem Wiener Burgtheater zu sehen und wurden mittlerweile in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Am MIttwoch begann bereits der Vorverkauf für die Nibelungenfestspiele 2023. Die Neuinszenierung „Brynhild“ ist vom 7. bis zum 23. Juli auf der Freilichtbühne am Wormser Dom zu sehen - an dem Ort, wo sich mit dem Streit der Königinnen Brünhild und Kriemhild eine Schlüsselszene der Nibelungensage abspielt.