Magdeburg (epd). Die Debatte in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) über Waffenlieferungen an die Ukraine geht weiter. Die Synode der EKD bekundete zum Abschluss ihrer Jahrestagung am Mittwoch in Magdeburg zwar ihre Solidarität mit der Ukraine, hielt aber zugleich fest, dass innerkirchlich kontrovers darüber gestritten wird, „welche konkreten Mittel zur Unterstützung der Ukraine geeignet und ethisch zu rechtfertigen sind“. Eine Positionierung vermied das Kirchenparlament.
„Es ist gut, wenn die Kirchen einen Raum bieten, um über solche Fragen offen und in gegenseitigem Respekt zu sprechen. Uns eint dabei das Bewusstsein, dass dieser Krieg so schnell wie möglich über Verhandlungen beendet werden muss“, erklärte die Synode. Am Ende müssten Verhandlungen stehen, „die einen Rückzug der russischen Truppen und die Wiederherstellung der Souveränität der Ukraine zum Ziel haben“.
Nur so könne deutlich gemacht werden, „dass militärische Aggression und imperiale Ansprüche nicht belohnt werden“. „Krieg kennt nur Verlierer. Gewonnen werden kann nur ein gerechter Friede“, unterstrich die EKD-Synode.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar debattiert die evangelische Kirche kontrovers, ob es friedensethisch geboten ist, Waffen zu liefern. Der EKD-Friedensbeauftragte und mitteldeutsche Bischof Friedrich Kramer lehnt das ab. Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus hat sich neben zahlreichen anderen leitenden Geistlichen hinter die deutschen Waffenlieferungen gestellt. Zugleich mahnte sie bei der Synode Bemühungen an, um Gespräche über einen Waffenstillstand zu erreichen.
In einem auf mehrere Jahre angelegten Gesprächsprozess will die EKD prüfen, ob ihre Friedensdenkschrift aus dem Jahr 2007 noch zeitgemäß ist. Ein neuer Grundlagentext aus der „Friedenswerkstatt“ könnte bis 2025 vorliegen.