Berlin, Scharm el Scheich (epd). UN-Generalsekretär António Guterres sagt dem „Greenwashing“ beim Klimaschutz den Kampf an. Bei der Weltklimakonferenz in Scharm el Scheich wies er am Dienstag auf eine wachsende Zahl an Firmen, Banken, Städten und Regionen hin, die „Netto-Null“-Zusagen machten. Das bedeutet, dass sie Klimaneutralität erreichen wollen, indem sie zum Ausgleich etwa CO2-Zertifikate kaufen.
Allerdings gebe es bei den Kriterien für „Netto-Null“ Schlupflöcher so groß, dass ein Diesel-Lastwagen durchfahren könnte, kritisierte Guterres. Das dürfe nicht toleriert werden. Ein von ihm eingesetztes Fachgremium habe daher einen Leitfaden erarbeitet, damit „Greenwashing“ beim Klimaschutz verhindert werden könne.
Den bei der UN-Klimakonferenz vorgestellten Empfehlungen zufolge sollen etwa Akteure, die in fossile Brennstoffe investieren oder Erdöl, Kohle und Erdgas weiterhin fördern, nicht mehr mit „Netto-Null“ werben dürfen. Das Gleiche soll für zerstörerische Aktivitäten wie die Abholzung von Wäldern gelten. Anstelle freiwilliger Initiativen müsse es zudem eine Regulierung geben: Netto-Null-Verpflichtungen müssten jährlich überprüft und durchgesetzt werden. In die Rechnung müssten zudem sämtliche Emissionen einfließen, bei Firmen etwa alle Treibhausgase, die in den direkten und indirekten Lieferketten ausgestoßen würden.