Leipzig (epd). In einem über 25 Jahre laufenden Projekt sollen vom kommenden Jahr an sämtliche Archivquellen über die Musikerfamilie Bach digital erschlossen werden. Das „Forschungsportal Bach“ ist von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern bewilligt worden, wie die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig am Dienstag mitteilte. Das Projekt werde von Bund und Ländern getragen und von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert.
Erstmals sollen verstreute Materialien aus Bibliotheken, Archiven und Privatbesitz zusammengetragen, digital erfasst, wissenschaftlich erschlossen und in einem Online-Portal bereitgestellt werden, wie es hieß. Neue Erkenntnisse zu Wasserzeichen, Papiersorten und Schreiberhanderkennung sollen demnach dazu beitragen, dass überlieferte Bach-Werke eindeutig zugeordnet werden können. Die Quellen stammten aus ganz Europa.
Neben Faksimiles der Originalquellen, Kommentierungen und Zusammenfassungen werden den Angaben zufolge auch Kontextdokumente digital erschlossen. Damit wolle das Forschungsportal der Öffentlichkeit eine einzigartige Quellensammlung zur Kultur- und Sozialgeschichte der verschiedenen Jahrhunderte bieten. „Wir hoffen, der musikwissenschaftlichen Forschung hiermit neue Impulse zu geben“, sagte der Direktor des Leipziger Bach-Archivs Peter Wollny.