Berlin, Scharm el Scheich (epd). Im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich beginnt am Sonntag die 27. Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Bei den knapp zweiwöchigen Verhandlungen beraten Delegierte aus mehr als 190 Ländern über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird dort gemeinsam mit zahlreichen anderen Staats- und Regierungschefs am Montag und Dienstag erwartet.
Scholz will nach Angaben aus Regierungskreisen unter anderem für einen Klimaclub von Ländern werben, die den Kampf gegen die Erderwärmung vorantreiben. Die Initiative hat auch das Ziel, dass Vorreitern beim Klimaschutz keine wirtschaftlichen Nachteile entstehen.
Um das Pariser Klimaziel zu erreichen und die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, bedarf es noch deutlich mehr Anstrengungen. Mit den bisherigen Zusagen steuert die Welt nach Angaben der Vereinten Nationen auf eine Erwärmung von rund 2,5 Grad Celsius zu.
Im Mittelpunkt der UN-Klimakonferenz steht auch das Thema Schäden und Verluste: Unter diesem Titel wird diskutiert, wer die Rechnung für die verheerenden Folgen des Klimawandels bezahlt wie anhaltende Dürren, Überschwemmungen oder Stürme. Entwicklungsländer fordern, dass die Industriestaaten und Öl-Exporteure wie Saudi-Arabien als Verursacher des Klimawandels dafür aufkommen. Industriestaaten wie Deutschland sträuben sich gegen direkte Kompensationen und schlagen einen „Schutzschirm“ gegen Klimarisiken vor, eine Art Versicherung.