Aachen (epd). Die Fastenaktion des Bischöflichen Hilfswerks Misereor steht im kommenden Jahr unter dem Motto „Frau. Macht. Veränderung.“. Zwischen Aschermittwoch und Ostern wird das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit über seine Projektarbeit in weltweit 86 Ländern informieren und um Spenden bitten, wie Misereor am Donnerstag in Aachen mitteilte. Eröffnet wird die Misereor-Fastenaktion am 26. Februar 2023 mit einem Gottesdienst im Dom zu Augsburg, der live im ARD-Fernsehen ausgestrahlt wird. Am fünften Fastensonntag, dem 26. März, werden dann in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands Spenden für die Arbeit von Misereor gesammelt.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen im kommenden Jahr den Angaben zufolge Projekte zur Stärkung von Frauen in Madagaskar. Beispielhaft vorgestellt würden madagassische Frauen unterschiedlichen Alters, die mit Willenskraft und Stärke überzeugten und diese Überzeugungen umsetzten. Im Blickpunkt der Fastenaktion werde auch das neue Misereor-Hungertuch stehen, das der Künstler Emeka Udemba gestaltet hat. Seine knapp drei mal zwei Meter große Collage zeigt die Erdkugel, die vier Händen zu entgleiten droht.
„Frauen sind in vielen und wichtigen Bereichen unterrepräsentiert und benachteiligt“, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. „Ein Grund, Geschlechtergleichstellung und Befähigung von Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung als Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen zu setzen.“ Rund 130 Millionen Mädchen werde weltweit das Recht auf Bildung verwehrt. Und obwohl bis zu 80 Prozent der kleinbäuerlich erzeugten Nahrungsmittel im Globalen Süden von Frauen produziert würden, gehöre ihnen weniger als ein Fünftel der Anbauflächen.
„Das muss sich ändern“, forderte Spiegel. Partnerorganisationen von Misereor unterstützten Frauen und Mädchen in Madagaskar deshalb unter anderem dabei, Schulbildung zu erwerben, Leitungspositionen zu übernehmen oder Zertifikate zu erwerben, um sich und ihre Familien gut zu versorgen.