Warendorf, Nürnberg (epd). Die Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für Arbeit (BA), Andrea Nahles, hat für einen stärkeren Einsatz von Künstlicher Intelligenz in ihrer Behörde plädiert. In nächster Zeit gingen 35.000 BA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter aus der „Babyboomer“-Generation in Rente, die nicht in vollem Umfang zu ersetzen seien, sagte Nahles am Montagabend bei einem Vortrag im nordrhein-westfälischen Warendorf. Deren Aufgabe könne dann nur durch stärkere Automatisierung etwa bei der Leistungsgewährung bewältigt werden, damit für die eigentlichen Aufgaben wie Beratung, Arbeitsvermittlung, Qualifizierung oder Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt noch genügend Kräfte zur Verfügung stünden.
„Künstliche Intelligenz ist keine Bedrohung“, betonte die ehemalige SPD-Parteivorsitzende, die am 1. August ihre neue Aufgabe übernommen hatte. Darüber hinaus sieht Nahles die Bundesanstalt mit ihren rund 100.000 Beschäftigten im Hinblick auf die Ablösung von Hartz IV durch das geplante Bürgergeld vor einer „gewaltigen Umstellung in den Köpfen“. Mitarbeitende sowie Kunden müssten sich auf Augenhöhe begegnen, sagte sie.
Die BA-Vorstandsvorsitzende begrüßte die Absicht der „Ampel“-Koalition, das Ausländerrecht zu reformieren und den Status geduldeter Menschen zu legalisieren. Diese Menschen arbeiteten oft bereits seit Jahren in Deutschland und hätten sich auch sprachlich integriert. Doch bisher behinderten die gesetzlichen Vorschriften mehr als sie ermöglichten, kritisierte die 52-Jährige.