Heidelberg (epd). Für Patienten ist es oft ein großes Unglück: Kaum ist ein Tumor herausoperiert, treten Metastasen auf. Warum die Geschwüre erst wachsen, wenn der erste Tumor entfernt ist, haben Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Medizinischen Fakultät in Mannheim laut einer Mitteilung vom Montag herausgefunden. Ihre Entdeckung: Der Primärtumor produziert Botenstoffe, die Metastasen unterdrücken. Ist der Tumor weg, gibt es auch diese Stoffe nicht mehr - und es beginnt häufig das Wachstum der Tochtergeschwülste.
Die Forscher sind auf den Stoff ANGPLT4 gestoßen. Dieser Stoff fördert zwar lokal das Wachstum eines Tumors, spaltet sich in der Blutbahn jedoch in zwei Substanzen auf, von denen eine das Metastasenwachstum unterdrückt. Das haben den Angaben zufolge Versuche mit Mäusen gezeigt. Die Wissenschaftler empfehlen eine weitere Forschung an diesem Stoff, weil ein richtiger Einsatz einen enormen Gewinn für Patienten bedeuten könnte.