Berlin (epd). Vertreter von Kirche, Diakonie und Entwicklungshilfe haben bei einer Konferenz in Berlin gefordert, die Leistungen der Kirchen des Südens mehr zu würdigen. Sie seien für die ökumenische Diakonie und ihre Hilfswerke wie Brot für die Welt unverzichtbare Partner, teilte das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE) am Donnerstag mit. Das zweitägige Treffen der Delegierten stand unter dem Titel „Zu Transformation berufen: Lernprozess Ökumenische Diakonie“.
Dagmar Pruin, EWDE-Vorstandsvorsitzende und Präsidentin von „Brot für die Welt“ und Diakonie Katastrophenhilfe, forderte ein Umdenken. Sie sagte, die Wurzeln der globalen Klimakrise lägen im Anspruch auf ökonomisches Wachstum und mehr Konsum begründet. Sie sprach sich für eine „gemeinsame Orientierung an den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen“ aus. Statt den globalen Süden, wie in der Vergangenheit geschehen, unter dem Begriff „Entwicklung“ zu begleiten, sei ein neuer Ansatz hin zur „Transformation“ nötig: Dieser Wandel sei jedoch eine Herausforderung für die Länder des Nordens.
Ulrich Lilie, stellvertretender EWDE-Vorstandsvorsitzender und Diakonie-Präsident, sagte, Veränderungen auf verschiedenen Ebenen zu gestalten, sei für die Diakonie eine zentrale Aufgabe. Man arbeite daran, dass die sozial-ökologische Transformation gelinge „und wir unseren Teil dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele bis 2045 erreicht“. Es gehe darum, die UN-Nachhaltigkeitsziele mit ihren ökologischen, sozialen und gesundheitspolitischen Aspekten als Gesamtanliegen zu verstehen und an der Basis umzusetzen, so Lilie.
Die 112 Delegierten verabschiedeten eine Verbandsempfehlung, um die Gleichstellung der Geschlechter in der Diakonie Deutschland und ihren Fachverbänden, bei Trägern und Einrichtungen zu erreichen. Außerdem wird eine verbindliche Frauenquote von mindestens 50 Prozent in den EWDE-Entscheidungsgremien angestrebt.
Die Konferenz für Diakonie und Entwicklung ist das höchste beschlussfassende Gremium des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE), in dem die drei Werke Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe zehn Jahre nach der Fusion gemeinsam arbeiten.