Berlin (epd). Der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein ist neuer Dechant des Domstifts Brandenburg. Er übernahm das Amt am Sonntag im Rahmen eines feierlichen Kapitelgottesdienstes im Brandenburger Dom von seinem Vorgänger, dem Berliner Altbischof Wolfgang Huber, wie die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mitteilte.
Das Domkapitel Brandenburg sei eine wichtige Gemeinschaft in der Weiterentwicklung des geistlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in und um den Dom, sagte Stäblein anlässlich der Amtsübernahme. Heute fungiere es auch als ehrenamtlicher Aufsichtsrat, dem er als Dechant vorsitzen dürfe.
Stäblein ist nach Albrecht Schönherr und Huber der dritte Dechant des Domstifts seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz war Ende August zum neuen Dechanten und damit Vorsteher des Domstifts ernannt worden. Huber hatte das Amt seit 1999 inne.
Das Domstift Brandenburg ist den Angaben zufolge die älteste Institution des Landes Brandenburg mit einer über 1.000 Jahre langen Tradition. Zu seinen Aufgaben gehören die Erhaltung und zeitgemäße Nutzung des historischen Gebäudeensembles aus Dom, Klausur, Kurien und Nebengebäuden. Mit seinen Konzertreihen, seinem Museum, den Gottesdiensten und den beiden evangelischen Schulen zieht der Dom jährlich rund 60.000 Besucher an.
Nach der Reformation war das Domstift über vier Jahrhunderte eine weltliche, vom jeweiligen Herrscher abhängige Institution. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist es eine Einrichtung der evangelischen Kirche.