Frankfurt a.M. (epd). Die Besatzung des Rettungsschiffs „Geo Barents“ hat im Mittelmeer 122 Flüchtlinge aus Seenot an Bord genommen. Die Menschen hätten Libyen am Mittwochabend in einem überfüllten Schlauchboot verlassen, erklärte die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“, die die „Geo Barents“ betreibt, am Donnerstag. 90 der Geretteten seien minderjährig. Die Rettung sei nach einem Hinweis der Notruf-Organisation Alarm Phone erfolgt. Bereits am Mittwoch hatte die Crew neun Geflüchtete von einem Glasfaserboot in Seenot gerettet.
Im Mittelmeer gibt es keine staatlich organisierte Seenotrettung. Lediglich private Initiativen halten nach Flüchtlingen in Lebensgefahr Ausschau. Die Mittelmeer-Überquerung ist eine der gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben dabei in diesem Jahr bereits 1.632 Menschen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte viel höher liegen.
Nach Angaben der Helferinnen und Helfer verloren Teile des Schlauchboots bereits Luft, als die „Geo Barents“ die Geflüchteten erreichte. „Die Menschen waren in Lebensgefahr, das Risiko, ins Wasser zu fallen war sehr hoch.“