Berlin (epd). In den ersten neun Monaten dieses Jahres sind in Deutschland rund 135.000 Erstanträge auf Asyl gestellt worden. Wie aus der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf der Internetseite veröffentlichten Statistik hervorgeht, ist dies ein Anstieg um gut ein Drittel (34,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt verzeichnete die Behörde von Januar bis September 154.557 Asylanträge, davon 134.908 Erst- und 19.649 Folgeanträge.
Allein im September wurden den Angaben zufolge fast 19.000 Asylerstanträge gestellt, ein Anstieg um rund 16 Prozent gegenüber dem Vormonat August. Bei den Hauptherkunftsländern der Asylantragsteller steht auch in diesem Jahr weiter Syrien auf Platz eins, gefolgt von Afghanistan und der Türkei. Das Fluchtgeschehen aus der Ukraine spiegelt sich in diesem Zahlen nicht wider, weil für Kriegsflüchtlinge von dort ein vereinfachtes Verfahren außerhalb des regulären Asylsystems vereinbart wurde. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden von Februar bis August etwa 952.000 Zuzüge aus der Ukraine verzeichnet.
Die kommunalen Spitzenverbände fordern angesichts der wieder gestiegenen Flüchtlingszahlen mehr Unterstützung vom Bund bei der Unterbringung. Am Dienstag berät Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit Vertretern von Ländern und Kommunen über die Lage.