Dresden, Berlin (epd). In Dresden ist das Deutsche Archiv der Kulinarik gegründet worden. In den kommenden Jahren solle es kontinuierlich weiterentwickelt, digitalisiert und wissenschaftlich erschlossen werden, teilte die Kulturstiftung der Länder am Montag in Berlin mit. Auch ein Kulinarik-Portal soll entstehen. Darüber hinaus sind Veranstaltungen und Ausstellungen geplant.
Kern des Archivs zur Geschichte der Kochkunst sowie der Tafel- und Esskultur ist die Sammlung von Ernst Birsner (1935-2015), die die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) 2021 mit Hilfe der Kulturstiftung erworben hat. Sie enthält unter anderem Menü- und Speisekarten der englischen Königin Elizabeth II. aus dem Jahr 1959.
Den Erwerb des Birsner-Nachlasses unterstützte außer der Kulturstiftung der Länder auch die Rudolf-August-Oetker-Stiftung. Der Nachlass umfasst eine der größten Privatsammlungen zur Geschichte der Kulinarik im deutschsprachigen Raum. Er besteht den Angaben zufolge aus rund 50.000 Objekten, darunter rund 11.000 Bücher, sowie etwa 40.000 historische Speise- und Menükarten von europäischen Fürsten- und Königshäusern, Luxusschiffen und Sterne-Restaurants.
Die Bibliothek hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Bücher, Handschriften und Menükarten sowie Zeitschriften, Grafiken, Fotografien und elektronische Medien zur Kochkunst erworben, darunter den Nachlass des Gastronomiekritikers Wolfram Siebeck (1928-2016).