Darmstadt (epd). Vor dem Hintergrund der verheerenden Flutkatastrophe in Pakistan hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung einen Abschiebestopp in das südasiatische Land gefordert. Mit einem Charterflug Anfang September seien auch Personen nach Pakistan gebracht worden, deren Heimatorte im Flutgebiet liegen, kritisierte er am Sonntag in Darmstadt: „Solche Abschiebungen sind unmenschlich und unwürdig.“ Eine Aussetzung der Flüge wäre seinen Worten zufolge ein „wichtiges Zeichen der Menschlichkeit“.
Nach Angaben der Landeskirche soll am Dienstag eine weitere Sammelabschiebung nach Pakistan stattfinden. „Unter den Menschen, die aus Hessen abgeschoben werden sollen, ist unseres Wissens mindestens eine, die mit dem geplanten Chancenaufenthaltsrecht der Bundesregierung einen Aufenthaltstitel bekommen könnte“, sagte Jung.
In Pakistan hatte extrem starker Monsunregen im Sommer eine der weltweit schwersten Überschwemmungen seit Jahren ausgelöst. Zeitweise lag ein Drittel des Landes unter Wasser. Offiziellen pakistanischen Regierungsangaben sind 33 Millionen Menschen direkt von der Flut betroffen, 1700 kamen ums Leben. Mehr als zwei Millionen Häuser wurden beschädigt oder zerstört.