Berlin (epd). Verbraucherzentralen fordern eine regelmäßige Anhebung des Pflegegeldes. „Pflege wird für immer mehr Menschen unbezahlbar“, sagte Thomas Moormann, Leiter Team Gesundheit und Pflege vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), im Vorfeld des Kongresses „Deutscher Pflegetag“ in Berlin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Die Politik müsse bei den Pflegekosten dringend die Bremse ziehen, mahnte er. „Durch eine Anhebung des Pflegegeldes und eine Begrenzung der Eigenanteile, die Pflegebedürftige in der stationären Pflege zahlen müssen.“
Strukturelle Reformen müssten so schnell wie möglich folgen, damit Pflege bezahlbar werde und bleibe. Die monatlichen Eigenanteile für Bewohner von Pflegeheimen seien in den zurückliegenden Monaten um mehrere hundert Euro gestiegen, sagte Moormann. „Erhöhungen sogar bis in den vierstelligen Bereich sind keine Seltenheit.“ Mittelfristig sei eine regelhafte Anpassung des Pflegegeldes und der anderen Pflegebeträge entlang der Preis- und Lohnentwicklung notwendig. Zudem müssten die gesamten Eigenanteile, die Pflegebedürftige in der stationären Pflege zahlen müssen, begrenzt werden.
Der Verband halte eine große Pflegereform seit Jahren für überfällig. „Darauf können die Betroffenen aber nicht warten“, mahnte Moormann. Bis zu 80 Prozent der Pflegebedürftigen würden ambulant versorgt. Von diesen verzichteten bereits viele auf Pflegeleistungen, weil sie die gestiegenen Kosten nicht mehr tragen könnten.