Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation hat die Länder zu mehr Einsatz im Kampf gegen die Demenz aufgerufen. Die Erkrankung stelle eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen für die Menschen dar, erklärt die WHO am Dienstag in Genf.
Anlässlich der Vorstellung eines Konzepts gegen Demenz betonte sagte Soumya Swaminathan, die leitende WHO-Wissenschaftlerin: „Obwohl Demenz weltweit die siebthäufigste Todesursache ist, macht die Demenzforschung weniger als 1,5 Prozent der gesamten Gesundheitsforschung aus.“
Es würden Strategien benötigt, um die zugrunde liegenden Krankheiten, die Demenz verursachen, besser zu verstehen, zu verhindern und zu behandeln. Gleichzeitig müssten Pflege und Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Betreuer garantiert werden.
Das WHO-Konzept für die Demenzforschung solle politischen Entscheidungsträgern, Geldgebern und der Wissenschaft eine Orientierungshilfe für die Demenzforschung bieten und diese gerechter und wirkungsvoller machen. Das Konzept berücksichtige das „gesamte Spektrum der Demenzforschung, einschließlich Diagnostik und Therapeutik sowie neue wissenschaftliche und technologische Fortschritte wie künstliche Intelligenz“.
Laut Bundesgesundheitsministerium „sind am Anfang der Krankheit häufig Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit gestört, im weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses“. Im Verlauf der Demenz kommt es den Angaben zufolge auch „zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, der Sprache, des Auffassungs- und Denkvermögens sowie der Orientierung“. Somit erschüttere eine Demenzerkrankung das ganze Sein des Menschen. Für Demenzerkrankungen werde eine Vielzahl verschiedener Ursachen beschrieben.