Accra, Ouagadougou (epd). Nach dem Putsch in Burkina Faso vom Freitag ist der bisherige Machthaber Paul-Henri Sandaogo Damiba zurückgetreten. Hauptmann Ibrahim Traoré, der nun an der Spitze des Landes steht, habe Damibas Bedingungen für einen Amtsverzicht akzeptiert, erklärte eine Gruppe religiöser und traditioneller Anführer am Montag, die in dem Konflikt vermittelt haben. Darunter zählten die Sicherheit Damibas und der Soldaten, die ihn unterstützten, sowie das Versprechen, bis 2024 zu einer zivilen Regierung überzugehen.
In Burkina Faso hatten Teile des Militärs am Freitag zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate geputscht und die Regierung abgesetzt. Die Militärs begründeten den Schritt mit der sich verschlechternden Sicherheitslage. Immer wieder greifen Terroristen Zivilisten und Militär an.
Erst Ende Januar hatte die Armee den bisherigen Präsidenten Roch Kaboré aus dem Amt geputscht, damals unter der Führung des nun abgesetzten Oberstleutnant Damiba. Der hatte mit der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas eine Rückkehr zur Demokratie bis 2014 ausgehandelt.
Die Vereinten Nationen, die EU, die Afrikanische Union und die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas verurteilten den erneuten Staatsstreich. Am Wochenende hatte es gewaltsame Proteste gegeben, die sich gegen die Präsenz der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich im Land richteten und sich pro Russland positionierten.
Die Vorgänge in Burkina Faso ähneln denen im Nachbarland Mali, wo auch innerhalb von neun Monaten zwei Putsche stattfanden. Seit dem zweiten Putsch sind die Franzosen abgezogen, die Militärregierung torpediert immer wieder die Arbeit der UN-Mission und bekommt militärische Unterstützung von Russland.