Hannover (epd). Zum 32. Jahrestag der deutschen Einheit am Montag hat der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundesstag, Sören Pellmann, „eklatante Unterschiede“ in der Rentenzahlung zwischen Ost und West kritisiert. „Von einer Renteneinheit in Deutschland kann keine Rede sein“, sagte Pellmann dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag). Er verwies auf eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Anfrage. Danach betrage die durchschnittliche monatliche Rente im Osten immer noch rund 200 Euro weniger als im Westen.
Bekamen Rentnerinnen und Rentner 2019 im Durchschnitt in den alten Bundesländern 1.487 Euro monatlich, so waren es in den neuen Ländern 1.287 Euro, hieß es. Mit Blick auf das Vergleichsjahr 2021 sind die Renten zwar den Daten zufolge in Ost und West weiter gestiegen, aber die Unterschiede haben sich kaum verringert. So erhielten Rentnerinnen und Rentner 2021 im Westen durchschnittlich 1.527 Euro und im Osten 1.329 Euro. „Die Unterschiede zwischen Ost und West im Alter sind eklatant“, kommentierte Pellmann die Zahlen.
„Rentnerehepaare im Osten haben durchschnittlich 356 Euro weniger Einkommen“, rechnete Pellmann vor und bezog sich dabei auf eine ebenfalls vom Bundesarbeitsministerium erteilte Antwort zum Haushaltsnettoeinkommen von gesetzlich rentenversicherten Personen ab dem 65. Lebensjahr. In die Erhebung der Haushaltsnettoeinkommen fließen nicht nur die Rentenbezüge ein, sondern auch andere zusätzliche Einnahmequellen, wie etwa Vermietung und Verpachtung. Pellmann sprach von einer „Missachtung der Lebensleistung der Ostdeutschen“.