Frankfurt a. M. (epd). Trotz Energiekrise kommt eine Absage von Weihnachtsmärkten für deutsche Städte derzeit nicht infrage. Auch Energiespar-Auflagen, etwa mit Blick auf das Beleuchtungskonzept, sind nicht Teil der Planungen. Das ergab eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter 38 Städten im ganzen Bundesgebiet. Die wirtschaftlichen Folgen einer Absage wären nicht nur für Standbetreiber, sondern auch für die Tourismusbranche „verheerend“, sagte eine Sprecherin der Stadt Lübeck. Viele Städte betonten zudem die soziale Bedeutung der Märkte. In der Bevölkerung gebe es einen hohen „Bedarf an Normalität“, teilte die Stadt Worms mit.
Die Kommunen hätten derzeit ohnehin keine Handhabe, privatwirtschaftlich organisierte Märkte abzusagen oder Auflagen zu erlassen. Eine entsprechende Ermächtigungsgrundlage existiere nicht, hieß es in Potsdam. „Sollte sich die Gasmangellage zuspitzen, erwarten wir eine bundeseinheitliche Regelung bezüglich weiterer Einsparmaßnahmen“, sagte eine Sprecherin der Stadt Köln. Indes begrüßte es der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) als „richtig und gut“, dass die Bundesregierung Volksfeste bei der am 1. September in Kraft getretenen Energiesicherungsverordnung ausgenommen hat.
Ohnehin scheint das Einsparpotenzial der Märkte gering. Fast alle Städte verwiesen darauf, dass die Weihnachtsbeleuchtung von Städten und Marktbetreibern längst auf energieeffiziente LED-Technik umgerüstet worden sei. Die Verdunklung der Städte sei schon aus Sicherheitsgründen keine Option, hieß es etwa in Leipzig. Mehrere Städte teilten jedoch mit, dass sie die Beleuchtungsdauer reduzieren wollen, in Dortmund etwa von den bisher üblichen 24 Stunden auf die Hälfte der Zeit.