Accra, Ouagadougou (epd). Nach Unruhen und Putsch-Gerüchten in Burkina Faso hat Präsident Paul-Henri Sandaogo Damiba zur Ruhe aufgerufen. In einer am Freitag von seinem Büro veröffentlichten Mitteilung ist zudem von einer „Verstimmung gewisser Teile des Militärs“ die Rede. Seit dem frühen Freitagmorgen waren in der Hauptstadt Ouagadougou Schüsse zu hören und Straßen im Regierungsviertel vom Militär blockiert.
Laut der Erklärung Damibas werden Gespräche geführt, um „Ruhe und Gelassenheit“ herzustellen. „Der Feind, der unser Land angreift, will nur die Spaltung zwischen den Burkinabè, um seine destabilisierende Wirkung zu entfalten“, hieß es.
Nach den Unruhen machten Gerüchte um einen weiteren Putsch in dem westafrikanischen Land die Runde. Immer wieder wurde in den vergangenen Wochen von Unzufriedenheiten in den Reihen des Militärs berichtet.
Erst Ende Januar hatte sich die aktuelle Militärregierung an die Macht geputscht mit der Begründung, dass der abgesetzte Präsident Roch Kaboré zu wenig für die Sicherheit im Land getan habe. Verbessert hat sich die Situation seitdem allerdings nicht. Erst am Montag wurden bei einem Angriff auf einen Konvoi mindestens elf Soldaten getötet.
Bei einer Demonstration am Freitagmittag kritisierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Damibas Zusammenarbeit mit Frankreich, schwenkten russische Fahnen und forderten laut Berichten lokaler Medien seinen Rücktritt. Auch am Freitagnachmittag war noch unklar, welches Ziel das Militär in den Straßen von Ouagadougou hatte.