Berlin (epd). Der DGB fordert angesichts der steigenden Preise weitere Entlastungen für Geringverdiener. Trotz der Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Oktober von 10,45 Euro auf 12 Euro werde für viele Menschen Armut weiter Lebensrealität bleiben. „Der Mindestlohn reicht nicht für echte Teilhabe, er wird den aktuellen Preisschub nicht abfedern“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell am Dienstag in Berlin.
Für Körzell ist es „höchste Zeit für eine Energiepreispauschale und einen Energiepreisdeckel. Um das zu finanzieren, muss der Gesetzgeber die Übergewinne der großen Energie- und Mineralölkonzerne abschöpfen.“
Von der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns profitieren laut DGB 6,64 Millionen Beschäftigte - in Westdeutschland 5,18 Millionen Beschäftigte, in Ostdeutschland 1,46 Millionen. Von ihnen seien 2,55 Millionen vollzeitbeschäftigt. „Das heißt: Bundesweit erhält derzeit jeder zehnte Vollzeitbeschäftigte (9,9 Prozent) weniger als 12 Euro pro Stunde; unter Teilzeitbeschäftigten sind es 20,1 Prozent, unter Minijobbenden sogar 80 Prozent“, teilte der DGB mit. Wer Vollzeit arbeite, habe ab Oktober monatlich brutto etwa 270 Euro mehr im Portemonnaie.