Köln (epd). Vertreterinnen und Vertreter von 36 katholischen Verbänden und Initiativen haben am Samstag in Köln Reformen in der Katholischen Kirche angemahnt. „Die Kirchenvolkskonferenz soll eine Antwort auf die Krise der katholischen Kirche sein“, sagte Christian Weisner vom Bundesteam der Kirchenreformbewegung „Wir sind Kirche“ zum Auftakt der Veranstaltung. „Es geht uns darum, den Kern des Christentums wieder freizulegen.“ Zugleich wolle die Kirchenvolkskonferenz ein „Signal der Ermutigung und Dringlichkeit“ an den kirchlichen Reformprozess Synodaler Weg senden.
„Woche für Woche erleben wir neue Skandale, weil eine kleine klerikale Elite die Macht hat“, kritisierte Maria Mesrian von der Initiative Maria 2.0. Es gehe um die Frage, wem die Kirche gehöre. „Wir brauchen eine demokratische Kirche“, forderte der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Gregor Podschun. Der Kölner Theologe Hans-Joachim Höhn plädierte für Vernetzung und Synodalität als Leitidee einer Kirche von morgen. „Wir brauchen die Mutigen, die vorangehen, nicht diejenigen, die um sich selbst kreisen“, forderte er. Die Ängstlichkeit gegenüber dem alleinigen Machtanspruch der Bischöfe sei vorüber.
Die Konferenz unter dem Motto „Wir gehen schon einmal voran - für eine synodale Kirche der Zukunft“ findet unmittelbar vor der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz statt, die am Montag beginnt. Beteiligt an der Veranstaltung sind Reformgruppen wie „Wir sind Kirche“, die Initiative „Maria 2.0“ oder die Aktion #OutInChurch und Betroffeneninitiativen. Aber auch große Verbände wie der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sind dabei.