Frankfurt a.M. (epd). Das Rettungsschiff „Open Arms Uno“ hat einen sicheren Hafen zugewiesen bekommen. Sie dürften 402 gerettete Flüchtlinge und den leblosen Körper eines jungen Mannes in Messina auf Sizilien an Land bringen, teilte die gleichnamige spanische Organisation am Mittwochabend auf Twitter mit.
Der 20-jährige Eritreer sei laut Aussage der anderen Insassen eines Holzbootes vom Schleuser derart brutal geschlagen worden, dass er starb, war zuvor mitgeteilt worden. „Weil jeder Mensch einen würdigen Tod verdient, werden wir ihn mit den 402 Lebenden an Land bringen“, hatte Open Arms erklärt.
Auf dem Mittelmeer gibt es keine staatlich organisierte Seenotrettung. Lediglich private Initiativen halten nach Flüchtlingen in Seenot aus. Nach der Rettung müssen sie oftmals Tage oder Wochen auf die Zuweisung eines Hafens warten. Das einzige Land, das diese Erlaubnisse ausspricht, ist Italien. Malta lässt schon seit Monaten keine Rettungsschiffe mehr in seine Häfen.
Das Mittelmeer gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben seit Jahresbeginn bei der Überfahrt mindestens 1.301 Menschen oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen.