Europäische Dombaumeister tagen in Greifswald

Europäische Dombaumeister tagen in Greifswald

Greifswald (epd). Unter dem Motto „Große Dome - kleine Gemeinden“ treffen sich die europäischen Dombaumeister ab Mittwoch in Greifswald und Stralsund zu ihrer diesjährigen Fachtagung. Zu der fünftägigen Konferenz der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Münsterbaumeister oder Bauhüttenmeister werden rund 100 Expertinnen und Experten aus elf europäischen Ländern erwartet, wie Gerd Meyerhoff vom Bereich Bau- und Denkmalpflege der evangelischen Nordkirche am Dienstag in Greifswald mitteilte. Auf dem Programm stehen der fachliche Austausch über Erhaltungs- und Wartungsarbeiten der Kirchen, Workshops, Fachvorträge sowie Kirchenbesichtigungen in den Hansestädten Greifswald und Stralsund.

Ziel der Vereinigung seien der Erhalt und die Pflege der großen Kirchen und Kathedralen, sagte der Vorsitzende des Vereins, der Wiener Dombaumeister Wolfgang Zehetner. Allein aufgrund der Größe und Komplexität wie auch des Alters der Kirchengebäude treten an diesen Gebäuden bauliche und restauratorische Probleme auf, die an anderen Denkmalobjekten nicht oder nur sehr eingeschränkt vorkommen, wie es hieß. Zudem möchten die Mitglieder die politische und gesellschaftliche Akzeptanz für den Schutz des gemeinsamen kulturellen Erbes fördern.

Viele bedeutende europäische Bauwerke hätten „in den letzten Jahrzehnten des Friedens auf hohem Niveau restauriert werden können“, erklärte Zehetner. Doch er sehe mit Sorge, dass durch den Krieg in der Ukraine nun eine erhebliche Anzahl von Kirchen in ihrem Erhalt bedroht sei: „Wir haben gerade ein Hilfegesuch von der Sophienkathedrale in Kiew erhalten.“

Die Tagung der europäischen Dombaumeister findet seit 1975 jährlich statt - mit Ausnahme von 2020 und 2021. Der Dombaumeister-Verein wurde 1988 gegründet und hat 150 Mitglieder aus ganz Europa.