Hannover (epd). Anlässlich des 80. Geburtstags von Wolfgang Schäuble (CDU) am Sonntag hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, das politische Engagement des ehemaligen Bundestagspräsidenten gewürdigt. „Ihre Kraft und Lebenszeit, Ihre kluge Nachdenklichkeit und Redegewandtheit haben Sie - in welchem Amt auch immer - in den Dienst unserer Gesellschaft gestellt. Davon hat auch 'Ihre' evangelische Kirche profitiert“, sagte die Theologin laut EKD-Angaben vom Freitag.
Schäuble gehöre zu denen, die sich öffentlich erkennbar zu ihrem christlichen Glauben bekennen, sagte Kurschus. Der CDU-Politiker habe die evangelische Kirche in den zurückliegenden Jahren verlässlich begleitet. „Sie waren ansprechbar für die Themen, die uns am Herzen lagen, und Sie haben viele unserer Veranstaltungen durch Ihr Mitwirken bereichert.“
Die Ratsvorsitzende würdigte auch Schäubles Einsatz für die Wiedervereinigung: „Der Einigungsvertrag trägt Ihre Handschrift. Den Umzug des Bundestages und der Bundesregierung von Bonn nach Berlin hätte es ohne Ihre große Rede dazu möglicherweise nicht gegeben.“
Wolfgang Schäuble, geboren 1942, ist der dienstälteste Abgeordnete der deutschen Parlamentsgeschichte seit 1871. Im November 1972 wurde der gebürtige Freiburger erstmals in den Bundestag gewählt. 1984 übernahm Schäuble als Bundesminister für besondere Aufgaben erstmals ein Regierungsamt. Als Bundesinnenminister verhandelte er 1990 maßgeblich die Staatsverträge zur deutschen Vereinigung. Für das 500. Reformationsjubiläum 2017 war er Botschafter der Evangelischen Kirche in Deutschland.