Martin Mencke wird evangelischer Beauftragter bei der Landesregierung

Martin Mencke wird evangelischer Beauftragter bei der Landesregierung

Wiesbaden (epd). Der Wiesbadener Dekan Martin Mencke (55) wird nächstes Jahr Beauftragter der evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der Landesregierung. Mencke werde die Nachfolge von Jörn Dulige (65) als „Kirchendiplomat“ antreten, teilten die hessen-nassauische, die kurhessische und die rheinische Landeskirche am Donnerstag mit. Dulige hatte das Amt seit 1993 inne und geht in den Ruhestand. Der Amtswechsel ist am 30. Mai 2023 in der Wiesbadener Lutherkirche vorgesehen.

Mencke kündigte an, er wolle „das vielfältige Engagement der evangelischen Kirchen in Hessen in unserer Gesellschaft an den Schnitt- und Schaltstellen zwischen Kirche und Politik stark machen“. Der promovierte Theologe ist seit 2011 Dekan in Wiesbaden. Im Dezember 2021 kandidierte er für das badische Bischofsamt. Vor seiner Zeit als Dekan war er sieben Jahre lang Pfarrer in der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde in Washington DC (USA).

Der Vorsitzende des Verbindungsausschusses der drei hessischen Kirchen, Heinz Thomas Striegler, dankte dem scheidenden Amtshinhaber: „Jörn Dulige hat es mit seiner einzigartigen Ausstrahlung geschafft, drei Jahrzehnte lang ein verlässlicher Garant für die Zusammenarbeit von Politik und Kirche zu sein“, sagte der Leiter der hessen-nassauischen Kirchenverwaltung. Auch bei kontroversen Fragestellungen sei es Duliges „diplomatischem Geschick, seiner großen politischen Erfahrung sowie seiner tiefen Menschlichkeit“ zu verdanken, dass ein konstruktiver Austausch mit politisch Verantwortlichen immer möglich gewesen sei.

Der Beauftragte der Evangelischen Kirchen pflegt die Verbindung zur Landesregierung mit den dazugehörigen Ministerien und zum Hessischen Landtag. Er hält Kontakt zu den politischen Parteien und zu Vereinigungen und Verbänden auf Landesebene. Er bezieht für die Kirchen zu Gesetzesvorhaben Stellung.