Nürnberg (epd). Präsident und Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Thomas de Maizière und Kristin Jahn, haben am Mittwoch den symbolischen Scheck für den 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg entgegengenommen. Diese Finanzierung sei in einer Zeit, „in der die Bedeutung der Kirche abnimmt, nicht selbstverständlich“, sagte de Maizière im bayerischen Heimatministerium in Nürnberg. Das nächste Protestantentreffen findet vom 7. bis 11. Juni kommenden Jahres in der fränkischen Großstadt statt.
Der Kirchentag wird mit 5,5 Millionen Euro des bayerischen Kultusministeriums und drei Millionen Euro der Stadt Nürnberg gefördert. Hinzu kommt noch eine Million Euro in Form von Sachleistungen der Stadt, beispielsweise durch die Bereitstellung von Veranstaltungsorten.
„Es ist eine schöne Sache und eine Freude, dass der Evangelische Kirchentag zum zweiten Mal nach Nürnberg kommt. Evangelisch is coming home sozusagen“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Rahmen der Übergabe. Er betonte, dass es die Kirchen brauche, um wichtige Impulse im Leben und bei gesellschaftlichen Fragen zu geben.
Der Kirchentag wolle auch etwas von dem, was er vom Freistaat und der Stadt Nürnberg bekommt, zurückgeben, fügte de Maizière hinzu: „Deutschland schaut während des Kirchentags nach Nürnberg, mit dem Geist, der hier stattfindet.“
Der Deutsche Evangelische Kirchentag wurde 1949 als christliche Laienbewegung gegründet. Er findet in der Regel alle zwei Jahre statt und bringt Zehntausende Christen zusammen.
„Nürnberg ist bereit für den Kirchentag“, sagte der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU). Als wichtige Stadt der Reformation habe Martin Luther Nürnberg damals schon als Auge und Ohr der Nation bezeichnet - dies wolle man wieder werden. Auf dem ersten Kirchentag in Nürnberg 1979 sei die Jugend ein wichtiges Thema gewesen. Er freue sich, dass dies wieder aufgegriffen werde.
„Der Kirchentag ist ein großes Ereignis mit mehr als 2.000 Veranstaltungen in fünf Tagen“, sagte der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Er freue sich, dass der Kirchentag junge Menschen besonders stark einbinden wolle.
Laut de Maizière soll es für Schüler, Azubis und Studierende ein stark vergünstigtes Kirchentagsticket geben. „Wir setzen auf jedes Podium einen jungen Menschen unter 35“, sagte der Kirchentagspräsident, „egal zu welchem Thema“.