Nürnberg (epd). Präsident und Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Thomas de Maizière und Kristin Jahn, haben am Mittwoch den symbolischen Scheck für den 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg entgegengenommen. De Maizière bedankte sich für die Finanzierung. „Die ist in einer Zeit, in der die Bedeutung der Kirche abnimmt, nicht selbstverständlich“, sagte de Maizière im bayerischen Heimatministerium in Nürnberg.
Der Kirchentag wolle auch etwas von dem, was er vom Freistaat und der Stadt Nürnberg bekommt, zurückgeben, fügte de Maizière hinzu: „Deutschland schaut während des Kirchentags nach Nürnberg, mit dem Geist, der hier stattfindet.“
Der Kirchentag wird mit 5,5 Millionen Euro des bayerischen Kultusministeriums und drei Millionen Euro der Stadt Nürnberg gefördert. Hinzu kommt noch eine Million Euro in Form von Sachleistungen der Stadt, beispielsweise durch die Bereitstellung von Veranstaltungsorten. „Es ist eine schöne Sache und eine Freude, dass der Evangelische Kirchentag zum zweiten Mal nach Nürnberg kommt. Evangelisch is coming home sozusagen“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Rahmen der Übergabe. Er betonte, dass es die Kirchen brauche, um wichtige Impulse im Leben und bei gesellschaftlichen Fragen zu geben.
„Nürnberg ist bereit für den Kirchentag“, sagte der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU). Als wichtige Stadt der Reformation habe Martin Luther Nürnberg damals schon als Auge und Ohr der Nation bezeichnet - dies wolle man wieder werden. Auf dem ersten Kirchentag in Nürnberg 1979 sei die Jugend ein wichtiges Thema gewesen. Er freue sich, dass dies wieder aufgegriffen werde, sagte König. Er erhoffe sich auch Impulse für die Zeit nach dem Kirchentag: „Der Auftrag ist, Menschen zusammenzuführen. Antworten auf die Fragen unserer Zeit können wir nur generationsübergreifend finden.“
„Der Kirchentag ist ein großes Ereignis mit mehr als 2.000 Veranstaltungen in fünf Tagen“, sagte der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Er freue sich, dass der Kirchentag junge Menschen besonders stark einbinden wolle. Laut Thomas de Maizière soll es für Schüler, Azubis und Studierende ein stark vergünstigtes Kirchentagsticket geben. „Wir setzen auf jedes Podium einen jungen Menschen unter 35“, sagte der Kirchentagspräsident, „egal zu welchem Thema: von Sterbehilfe bis Krieg und Frieden.“
Ein großes Thema des Kirchentags sei außerdem die Zukunft des Glaubens, der von vielen Menschen inzwischen auch außerhalb der Kirche gelebt werde. Man wolle ein Forum der Debatte und zugleich ein Glaubensfest bieten in der biblischen Gewissheit, Gott werde die Welt nicht untergehen lassen - ohne aktuelle Probleme wegzuwischen.