Dresden (epd). Die Dresdner Sinfoniker gehen am 3. Oktober auf Zeitreise. Im Kulturpalast in Dresden präsentieren sie ein Konzert zur deutsch-deutschen Geschichte. Unter dem Titel „Drüben. Eine deutsche Zeitreise“ werde mit Musik und Bildern der Tatsache des Getrenntseins nachgespürt, teilte die Dresdner Philharmonie am Mittwoch mit. Dazu nehmen Besucherinnen und Besucher in der DDR-Hälfte oder auf der Bundesrepublik-Seite des Konzertsaals Platz.
Die Verteilung erfolge per Zufall, hieß es. Teilnehmende könnten „das geteilte Deutschland und die Wiedervereinigung noch einmal“ erleben. Das Konzert findet auf Einladung der Dresdner Philharmonie statt.
Zunächst kommt ein Werk des Münchners Markus Lehmann-Horn für geteiltes Orchester zur Uraufführung. Es verarbeite verschiedene Nationalhymnen und Lieder. Gegen Ende des Werks falle quasi die Mauer, die bis dahin das Orchester teilte - musikalisch und ganz real.
Danach folge die Uraufführung eines Werkes der britischen Komponistin Charlotte Bray, bei der das Orchester wiedervereint sei. Zum Abschluss erklingt ein Werk für Klavier und Orchester von Igor Strawinsky (1882-1971). Die musikalische Leitung übernimmt Jonathan Stockhammer. Regie führt Tom Quaas.
Die Dresdner Sinfoniker sind für ungewöhnliche Projekte sowie ihr soziales Engagement bekannt. International für Aufsehen sorgte unter anderem 2017 ein Konzert an der Mauer zwischen den USA und Mexiko als Protest gegen Isolation und Abschottung. In Dresden spielten sie 2020 auf Hochhausdächern des Plattenbaugebietes Prohlis und 2021 als „Elbkarawane“ auf Dampfschiffen.