Düsseldorf (epd). Um die Themen Inklusion, Rehabilitation und Pflege geht es ab Mittwoch wieder auf der internationalen Fachmesse „Rehacare“ in Düsseldorf. Vier Tage lang stellen rund 700 Aussteller aus 38 Ländern Innovationen im Bereich Rehabilitationstechnik und Hilfsmittel vor, wie „Rehacare“-Direktor Hannes Niemann am Montag in Düsseldorf ankündigte. Besonderes Augenmerk werde unter anderem auf Mobilitätshilfen für behinderte Kinder und behindertengerecht umgerüstete Fahrzeuge gelegt. Im Fokus der bis Samstag laufenden Messe stehe zudem die Versorgung für an Long-Covid erkrankte Patienten.
Wegen der Corona-Pandemie musste die „Rehacare“ zwei Jahre lang ausfallen. Deutschlandweit gibt es nach Angaben des Geschäftsführers der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung (BAG), Martin Danner, inzwischen 7,8 Millionen Schwerbehinderte. Im Vergleich zu 2019 habe die Zahl um 108.000 Menschen abgenommen.
Im Zusammenhang mit Corona und weiteren Finanzierungsanforderungen gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen befürchte er eine steigende Eigenbeteiligung der Betroffenen bei der Finanzierung von medizinischen Hilfsmitteln, erklärte der BAG-Geschäftsführer. Dies sei umso ungerechter, als die gesetzlichen Kassen etwa 2021 bei 285 Milliarden Euro Gesamtausgaben nur 9,79 Milliarden Euro für die Hilfsmittelversorgung ausgegeben hätten.
Die „Rehacare“ rückt nach eigenen Angaben als erste Fachmesse das Thema Long-Covid in den Fokus und bietet Betroffenen eine fachübergreifende Plattform für den Austausch mit Experten. Laut Danner haben sich bislang bundesweit rund 160 Selbsthilfegruppen von Long-Covid-Patienten gebildet. Künftig seien vor allem Reha-Maßnahmen für Long-Covid-Patienten mit einem Erschöpfungssyndrom notwendig, erklärte der BAG-Geschäftsführer.