Frankfurt a.M. (epd). Bei den Beratungen des Synodalen Wegs haben sich Bischöfe und Laien dafür ausgesprochen, die Rolle der Frau in der katholischen Kirche zu stärken. Ein entsprechendes Reformpapier wurde am Freitagabend mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit verabschiedet. Am Donnerstagabend war hingegen ein Papier, das Änderungen in der Sexualmoral forderte, bei den Bischöfen durchgefallen.
Das Frauen-Papier fordert unter anderem den Papst auf, das kategorische Nein in der katholischen Lehre zur Frage der Priesterweihe für Frauen zu überprüfen. Dem Text stimmten nach langer Diskussion rund 92 Prozent der Delegierten des Reformdialogs Synodaler Weg zu, darunter 45 von 60 Bischöfen, die an der Abstimmung teilgenommen hatten. Für Beschlüsse ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Bischöfe nötig, neben einer Zwei-Drittel-Mehrheit aller Delegierten.
Die Münsteraner Theologin Dorothea Sattler, die den Text maßgeblich mitverfasst hat, zeigte sich nach der Abstimmung erleichtert. Sie sei von Herzen dankbar, sagte sie. Auch der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der sich ebenfalls für den Text eingesetzt hatte, sagte, er sei „unglaublich gerührt“.
Damit bescherte der zweite Tag der Beratungen in Frankfurt am Main den Delegierten ein Zeichen der Geschlossenheit, nachdem es am Donnerstag zu dem Eklat zwischen Laien und Bischöfen gekommen war. Noch bis Samstag beraten Laien und Geistliche über Wege aus der Missbrauchskrise der Kirche. Die fünfte und letzte Synodalversammlung soll im März stattfinden.