Karlsruhe (epd). Zum Abschluss des Weltökumene-Gipfels haben die Delegierten den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf verurteilt. Die Abgesandten bekräftigten in Karlsruhe am Donnerstag nachdrücklich, dass Krieg mit dem Wesen Gottes unvereinbar sei.
Jeder Missbrauch religiöser Sprache und Autorität zur Rechtfertigung von bewaffneter Aggression und Hass sei abzulehnen. In einer Erklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) heißt es: „Wir appellieren an alle Konfliktparteien, die Grundsätze des humanitären Völkerrechts zu respektieren“. Die Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur müsse geschützt werden, Kriegsgefangene human behandelt werden.
Man schließe sich dem Gebet für „alle Opfer dieses tragischen Konflikts in der Ukraine“ an. Das Leiden müsse ein Ende haben. „Wir fordern alle Parteien auf, sich zurückzuziehen und von Militäraktionen in der Nähe des Kernkraftwerks Saporischschja und anderer solcher Orte abzusehen, die unvorstellbare Gefahren für heutige und künftige Generationen bergen“, heißt es in dem Text.
Die Anwesenheit von Geistlichen aus der Ukraine und der multinationalen Delegation der Russisch-Orthodoxen Kirche auf der Vollversammlung sei ein Zeichen, dass der ÖRK als Forum dienen könne. Russland überfiel im Februar die Ukraine.
Die elfte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) mit 352 Mitgliedskirchen endete am Nachmittag. Auf der neuntägigen Versammlung trafen sich 655 Delegierte und mehr als 2.000 weitere Teilnehmer aus allen Regionen der Welt zum Thema „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“. Der Weltkirchenrat repräsentiert rund 580 Millionen Christen, die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied.