Kairo, Islamabad (epd). In Pakistan droht laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) infolge der verheerenden Fluten eine Gesundheitskrise. Millionen Menschen seien gezwungen, verschmutztes Wasser zu trinken und für ihren täglichen Bedarf zu verwenden, sagte der für Pakistan zuständige WHO-Regionaldirektor Ahmed Al-Mandhari am Montag in Kairo. Auch Durchfallerkrankungen, Malaria und Dengue-Fieber breiteten sich weiter aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden in dem südasiatischen Land durch die Überschwemmungen 1.460 Gesundheitseinrichtungen beschädigt.
Er habe ein solches Ausmaß an Zerstörung nach Überschwemmungen in Pakistan nie zuvor gesehen, sagte Al-Mandhari. Sie seien ein Resultat des Klimawandels, der immer heftigeres Wetter verursache. Mehr als 1.290 Menschen kamen nach WHO-Angaben bisher in den Fluten ums Leben, Hunderttausende Frauen, Männer und Kinder wurden vertrieben.
Der WHO-Regionaldirektor warnte auch vor den Folgen der Fluten für schwangere Frauen. Tausende von ihnen hätten keinen Zugang mehr zu Gesundheitseinrichtungen, wodurch sich die Gefahr medizinischer Komplikationen bei der Geburt erhöhe.
Pakistan mit seinen mehr als 220 Millionen Einwohnern wird in diesem Jahr von ungewöhnlich starken Regenfällen während des Monsuns heimgesucht. Häuser, Straßen und Brücken wurden zerstört. Fachleute gehen davon aus, dass Extremwettereignisse wie Stürme, starker Regen oder Dürren infolge der Erderwärmung häufiger und stärker werden.