München (epd). 50 Jahre nach dem Olympia-Attentats von 1972 findet am Montag auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck eine Gedenkfeier statt. Erwartet werden Hinterbliebene der Opfer sowie Israels Staatspräsident Izchak Herzog und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. In München und Fürstenfeldbruck tragen öffentliche Gebäude an diesem Tag Trauerbeflaggung.
Am Mittwoch hatten Bundesregierung und Hinterbliebene mitgeteilt, dass man sich auf Entschädigungszahlungen und eine „Gesamtkonzeption anlässlich des 50. Jahrestags“ geeinigt habe. Bundespräsident Steinmeier hatte sich gemeinsam mit seinem israelischen Amtskollegen Herzog ebenfalls erleichtert geäußert. Die Einigung könne nicht alle Wunden heilen. „Aber sie öffnet eine Tür aufeinander zu“, erklärten die beiden Staatsoberhäupter.
Die Stadt München organisiert zum Jahrestag weitere Veranstaltungen am Olympischen Dorf und der Gedenkstätte Fürstenfeldbruck. Die Gedenkstätte gibt es seit dem 5. September 1999 am Haupttor des Fliegerhorstes. Bereits am Sonntag sollte es eine vom israelischen Generalkonsulat mitorganisierte Radtour vom Olympiapark zum Fliegerhorst Fürstenfeldbruck „ein starkes Zeichen der Erinnerung und gegen das Vergessen“ setzen.
Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen der Organisation „Schwarzer September“ im Olympischen Dorf in München die israelische Olympia-Mannschaft überfallen und mehrere Geiseln genommen. Die Befreiungsaktion am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck scheiterte. Am Ende kamen elf Israelis, ein bayerischer Polizist und fünf Geiselnehmer ums Leben.